Geschichte

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In der eigenen Straße, der Joseph-Haydn-Str., in der Mitte Berlins, befindet sich dieses wirklich außergewöhnliche Haus.
Das fünfgeschossige, bereits als Mietshaus errichtete Gebäude wurde 1886/1887 von den damals schon berühmten Architekten Ende und Böckmann im Großen Tiergarten erbaut. Es liegt im Hansaviertel, dessen früheres Straßenbild vorrangig von herrschaftlichen Villen geprägt war. Im letzten Krieg wurden etwa 90 % aller Häuser in diesem Viertel zerstört. Wie durch ein Wunder blieb das JHP bis auf das Dachgestühl vollständig erhalten.

Umgeben von preisgekrönter Nachkriegsarchitektur, sticht das JHP im jetzigen Straßenbild mit seiner klassizistischen Hauptfassade und seinem dreieckigen Grundriss besonders hervor. Noch imposanter und von vielen als musealer Geheimtipp gehandelt, ist das offene, gusseiserne, fast 20 m hohe Treppenhaus, das Gustav Eiffel zugeschrieben wird und in dem seit den 60 er Jahren eine Vielzahl, auch internationaler Filme gedreht worden sind.
Heute ist das JHP der einzige, vollständig denkmalgeschützte Altbau im Hansaviertel.

1886/1887

Das JHP wurde 1886/1887 im Hansaviertel, Berlin-Mitte, von Hermann Ende, Präsident der Akademie der Künste und Wilhelm Böckmann, Vorsitzender des Architektenvereins, geplant und gebaut.
Die beiden Architekten standen einem der führenden Büros in Berlin vor und waren zu ihrer Zeit bedeutende Vertreter ihres Berufsstandes.

Hermann Ende und Wilhelm Böckmann

Zahlreiche Gebäude trugen und tragen ihre Handschrift. Unter anderem das Gebäude der Deutschen Union Bank (heute Deutsche Bank), das ehemalige Hotel du Rome (heute Humboldt Universität), zahlreiche Bauten des Berliner Zoos und sogar mehrere kaiserlich-japanische Gebäude in Tokyo. Sie arbeiteten sowohl am Reichstag als auch am Hamburger Rathaus mit.

Wohnquartier

Das Hansaviertel wurde von der Berlin-Hamburgischen Immobiliengesellschaft 1874 als großbürgerliches Wohnquartier gegründet und umfasste den gesamten Bereich zwischen Spree und Großem Tiergarten.

1939-1945

Im Zweiten Weltkrieg wurden 90% aller Häuser dieses Viertels durch Luftangriffe zerstört und fast der gesamte Rest für die 1957 stattgefundene Internationale Bauausstellung beräumt.

Das JHP blieb bis auf das Dachgeschoß, dass man zu Kriegsende wieder notdürftig aufgebaut hatte, erhalten und ist heute wieder wunderschönes Relikt seiner architektonischen Epoche. An einigen Stellen jedoch bleiben die Spuren des Krieges zur Erinnerung und Mahnung zukünftiger Generationen bewusst bestehen.

Hansaviertel

In unmittelbarer Nachbarschaft entstand dann in den 50er Jahren das Gesicht des heutigen Hansaviertels mit seinen Bauten der klassischen Moderne von namhaften Architekten wie Alvar Aalto, Paul Baumgarten, Egon Eiermann, Walter Gropius, Arne Jacobsen, Oscar Niemeyer oder Max Taut.

Auf dem, dem JHP gegenüberliegenden Grundstück, wie alle Grünflächen des Hansaviertels als Gartendenkmal qualifiziert, wurde der „Berlin Pavillon“, heute eine Systemgastronomie, errichtet.
1995 wurde das Hansaviertel vollständig unter Denkmalschutz gestellt.
Die jüngsten Versuche, das Hansaviertel gemeinsam mit der Karl-Marx-Allee in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen, waren allerdings nicht erfolgreich.